Alle Jahre wieder… naive Ahnungslosigkeit.

Nur noch zweimal schlafen bis…

… der Weihnachtsmann kommt? Das Christkind? Das Fest der Liebe? Das Lichterfest? Ja, was eigentlich?

Ich mag Weihachten ja. Die Traditionen. Familie, die zusammenkommt. Das gute Essen. Schon schön. Ah ja, und den Gottesdienst am Heiligen Abend. Fast vergessen, diese Nebensache.

Selbst in Nebengassen brennt die Weihnachtsbeleuchtugn die ganze Nacht!
Selbst in Nebengassen brennt die Weihnachtsbeleuchtung die ganze Nacht!

Je mehr ich in den letzten Wochen die „Last Minute“ Geschenktipps, die Glitzerdeko, diese aufgesetzte Seligkeit verfolgt habe, desto genervter wurde ich, wieder einmal. Man müsste mal eine Umfrage machen, wie viele Leute überhaupt noch wissen, was an Weihnachten eigentlich gefeiert wird.

Nein, Weihnachten ist nicht das Fest der Liebe, meine Lieben! Weihnachten ist das Fest der Menschwerdung Gottes, also höchstens das Fest der Liebe Gottes zu den Menschen.

Wir feiern, dass im hinterletzten Winkel eines lausigen Stalls zwischen den stinkenden Viechern ein Neugebohrenes im Dreck liegen musste, weil wir – ja, wir – so gottlos, selbstsüchtig und kalt geworden sind, dass wir einen Heiland bitter nötig haben! Verdient haben wir ihn wahrlich nicht, aber Gott sendet ihn uns trotzdem, in diese Welt, die ihn abweisender und feindlicher kaum empfangen könnte.

DAS feiern wir an Weihnachten! Na, hallelujah! Ein bisserl Demut wäre da schon angebracht, meint ihr nicht? So ein bisserl Dankbarkeit und Bescheidenheit und Besinnung auf die Barmherzigkeit Gottes und so.

„Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn gemacht; aber die Welt erkannte ihn nicht“, heißt es in der Bibel (Joh 1,10). Wie wahr, wir machen einfach weiter wie bisher: Glitzern und leuchten und kaufen, sind selig über den ganzen Klimbim und das Kind im Stall verkommt zum Püppchen im ach so romantisch-traditionellen alpenländischen Weihnachtsdorf unterm Tannenbaum. Gott sei uns Sündern gnädig!

Ja, ich mag Weihnachten. Die Kerzen (die echten), die Plätzchen, das „Kling, Glöckchen, kling“. Aber mir tut es echt weh zu sehen, wie sehr wir darüber die eigentliche Weihnachtsbotschaft aus den Augen verlieren. Jesus wurde geboren und musste sterben um unser willen.  Das sollte man in diesen Tagen wieder etwas öfter erzählen.

Ups, das war jetzt ne ziemliche Predigt. Hoffentlich bin ich damit niemandem auf die Füße getreten… Ich wünsche euch jedenfalls eine besinnliche Zeit, friedliche und erholsame Feiertage und Gottes Segen.

Eure Pip

 

2 Gedanken zu „Alle Jahre wieder… naive Ahnungslosigkeit.

  1. Über was du dich ärgerst ist ja nicht neu, aber die Anlässe dazu werden jedes Jahr mehr. Ich finde dieses Konsumdenken der Menschen so furchtbar. Meine Kollegin erzählte letztens, sie hätte im Radio eine Reportage darüber gehört, dass die Durchschnittsfamilie 400 (!!!!!) Euro pro Kind (!!!) für Weihnachtsgeschenke ausgäbe. Dass wir nicht zum Durchschnitt gehören war mir schon lange klar, aber dass wir soooo weit davon entfernt sind, finde ich erschreckend. Also nicht, dass wir nicht so sind wie die Masse, sondern dass die Masse nicht so ist wie wir. Schön dass du auch ähnlich denkst. Bei uns in der Familie gehen wir übrigens mit den Weihnachtstraditionen noch weiter zurück, noch vor Jesu Geburt, denn wir feiern für uns zusätzlich noch die Wintersonnenwende. Endlich werden die Tage wieder länger. 🙂 In diesem Sinne ein schönes Fest! Mach es dir nett! Ganz liebe Grüße, Nadja

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    1. Sonnwendfeiern sind auch eine wunderschöne Tradition! Im Grunde wurde ja der Weihnachtstermin (nicht das Weihnachtsfest selbst, wie manche Christentumskritiker oft behaupten) an genau solche vorchristlichen Festtraditionen angelehnt, da die Lichtsymbolik die Botschaft des Weihnachtsfests sehr gut ergänzt.
      Von daher wünsche ich natürlich auch allen, die z.B. das Julfest feiern, ein schönes Fest und alles Gute 🙂

      An sich ist das Schenken ja ebenfalls eine schöne Tradition und macht ja auch Freude, wenn es von Herzen kommt. Aber heutzutage wird es oft geradezu pervertiert, da man aus gesellschaftlichen Zwang heraus Geschenke kauft und manche Leute sich darüber sogar verschulden, ohne den Sinn des Schenkens zu hinterfragen. Da kann man echt nur noch den Kopf schütteln.

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