Blaukrauteintopf, Mutters bester

Hui! Heut geh ich unter die Food-Blogger!
Man sehe mir bitte meine dilettantischen Rezeptfotos nach, da hab ich nicht so das Händchen dafür… Aber da ich, als ich vor ein paar Monaten anfing, möglichst müll- und plastikfrei einzukaufen, erstmal nicht so recht wusste, was ich überhaupt noch essen könnte, dachte ich mir: Vielleicht braucht da draußen in der großen weiten Welt noch jemand ein paar Anregungen?

Daher möchte ich in Zukunft ab und an mal ein Rezept mit euch teilen, das (weitgehend) ohne Plastikverpackungen auskommt. Das bedeutet, dass der Gemüseanteil meistens ziemlich hoch sein wird, denn Obst und Gemüse sind die am einfachsten unverpackt erhältlichen Lebensmittel, auch ohne unverpackt-Laden in der Nähe. Ganz plastikfrei funktioniert leider nicht immer, v.a. wenn man die Gewürze mit einrechnet, die unverpackt kaum erhältlich sind, jedenfalls nicht bei mir.
Außerdem soll das Gemüse möglichst zur jeweiligen Jahreszeit passend und aus heimischem Anbau erhältlich sein, denn regionale und saisonale Küche ist, wenn man – wie ich – ein bisserl ein „hässlicher kleiner Öko-Hippie“ ist, das A und O. (Wer jetzt denkt, ich wär in dieser Hinsicht ein Heiliger: Ganz bestimmt nicht! Auch bei mir schleicht sich regelmäßig irgendwas un-regionales oder un-saisonales ein, aber ich tu, was ich kann 😉 )
Und dann sind die Rezepte auch vegetarisch, weil ich selbst kein Fleisch esse. Viele (so wie dieses) können aber recht einfach mit ein bisschen Speck, Schinken o.ä. ergänzt werden, wenn man das möchte.
Ah ja: Das Rezept reicht i.d.R. für etwa zwei Portionen, weil das meine gängige Studenten-Single-Menge ist. Ich koch halt einfach nur alle zwei Tage und dafür die doppelte Menge, damit sich der Aufwand lohnt.

So, jetzt aber nicht lang rumgeredet. Los geht’s!

Mutters bester Blaukrauteintopf

Das Rezept heißt so, weil ich es von meiner Mama hab (ein Bussi für meine Mama!) und einfach lecker ist. Es bringt einen hübschen Farbtupfer in die herbstlichen und winterlichen Kochtöpfe – und auf den Pulli, wenn man beim Essen nicht aufs Kleckern verzichten will.

Für zwei Portionen benötigst du:
Lauch vergessen... Mist. *)
Lauch vergessen… Mist. *)
  • Ca. 250-300g frisches Blaukraut (Rotkohl, für alle jenseits des Weißwurstäquators)
  • 1 Zwiebel
  • Etwas Öl
  • 400 ml Gemüsebrühe
  • Ein Schuss Essig (z.B. den Apfelessig von Beutelsbacher, den gibts nämlich in der Pfandflasche!)
  • 1 Kartoffel, nicht allzu klein
  • 1-2 säuerliche Äpfel, je nach Größe
  • 1/2 Stange Lauch
  • Salz, Pfeffer, Zucker
  • Ggf. gewürfelten Speck oder Mettwürstchen
Und außerdem:
Messer vergessen... oh Mann! Ich Dilettantin! :O
Messbecher vergessen… oh Mann! Ich Schussel!
  • Küchenwaage
  • Schneidebrett
  • Messer
  • Abtropfsieb
  • Topf mit Deckel
  • Kochlöffel
  • Messbecher
  • Suppenkelle
  • Hunger 🙂
Und so geht’s:
  1. Das Blaukraut waschen, achteln, den Strunk entfernen und in feine Streifen schneiden. Die Zwiebel abziehen und würfeln. Das Öl erhitzen und beides darin andünsten.
  2. Mit der Brühe und einem Schuss Essig ablöschen und ca. 20 min. garen. Deckel auf den Topf, nicht vergessen!
  3. Das restliche Gemüse und die Äpfel waschen, putzen und klein schneiden, die Kartoffeln vorher schälen. Den Lauch am besten erst nach dem Schneiden in das Sieb geben und unter fließendem Wasser abbrausen, sonst bleiben Erdkrümel zwischen den einzelnen Schichten stecken. Zum Blaukraut in den Topf geben und weitere 25 min. köcheln.
  4. Wer mag, kann zusammen mit dem Gemüse auch den Speck oder die Mettwürstchen dazugeben.
  5. Am Schluss den Eintopf mit Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker abschmecken und losfuttern. Dabei aufpassen, dass man sich am heißen Gemüse nicht den Mund verbrennt.

Vorbereitung: ca. 20 min.
Garzeit: ca. 45 min.
Kalorien pro Portion: ca. 530

Dilettantisches Rezeptfoto, voilà!

Wie findet Ihr die Idee, ab und zu mal eins meiner Lieblingsrezepte zu veröffentlichen? Hilft euch das oder ist diese ganze Rezepterei ein alter Hut, den ich lieber den erfahrenen Foodblogger_inne_n überlassen sollte?

Grüßle und guten Appetit,
eure Pip


*) Zu meiner Verteidigung: Ursprünglich hatte ich diese Woche ein Brokkoli-Rezept kochen wollen, aber es gab im Bioladen keinen, also habe ich kurzfristig umdisponiert und dabei leider den Lauch vergessen…. War trotzdem lecker und sättigend.

2 Gedanken zu „Blaukrauteintopf, Mutters bester

  1. Halli Pip,

    was für eine tolle Idee mit den Rezepten! Gerne mehr davon 🙂

    Zu deinem Gewürz“problem“ ist mir was eingefallen. Um die Ecke von meiner Arbeit gibt es einen kleinen Supermarkt, der viele türkische Produkte hat. Bei diesen Produkten sind auch ganz viele Gewürze dabei und die sind in großen Schraubgläsern. Ich weiß nicht ob diese Verpackung besser ist, als diese Glas-Gewürz-Streuer die es sonst so gibt. Aber in den gläsern ist auf jeden Fall mehr drin und so kann man vielleicht ein bisschen sparen 🙂
    Lg Dini

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  2. Also ich finde, du darfst gerne noch mehr Rezepte veröffentlichen. 🙂
    Das Kochen und Backen ist ja nichts, was die Foodblogger*innen für sich gepachtet haben. Und ich habe mir dein Rezept gerade flugs notiert, weil ich die Idee so toll finde und bisher noch keine Anleitung für einen Rotkohl-Topf hatte. Dadurch, dass ich auf deine Seite gestoßen bin, habe ich jetzt eine. 🙂

    Liebe Grüße

    Jenni

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