Dreierlei Frischkäse – plastikfrei

Da ich ja seit einiger Zeit möglichst verpackungs- und vor allem möglichst plastikfrei einkaufe, sind seither einige Dinge in meinem Haushalt Mangelware. Allen voran Käse. An einer Lösung arbeite ich noch, aber zumindest für Frischkäse gibt es wunderbare Möglichkeiten, wie man diesen selbst herstellen kann, ohne dabei Plastikmüll zu produzieren.

Für die erste der beiden Möglichkeiten brauchst du:
  • 500g Naturjoghurt, mind. 3,5% Fett (aus dem Frischkäse aus JoghurtPfandglas, versteht sich)

Außerdem benötigst du noch folgende Materialien:

  • Ein sauberes Geschirrtuch oder Mulltuch
  • Ein Sieb
  • Eine Schüssel, in die das Sieb eingehängt werden kann

Und so geht’s:

Das Sieb in die Schüssel einhängen, das Tuch darüberbreiten und den Joghurt hineingeben. Das Tuch oben zusammennehmen und verdrehen, sodass der Joghurt ausgepresst wird. Die in sich verdrehten Enden des Tuches so zwischen Sieb und Tuch klemmen, dass sie sich nicht von selber aufdrehen, alles über Nacht in den Kühlschrank stellen und abtropfen lassen.
Am nächsten Tag den so entstandenen Frischkäse in einen luftdichten Behälter geben und im Kühlschrank aufbewahren. Fertig. Macht sich quasi von selbst.
Das Ergebnis ähnelt den im Supermarkt erhältlichen Frischkäsen (Ph*ladelphia, B*ko, wiesiealleheißen) und kann, je nach gewünschter Konsistenz, mit etwas Joghurt verrührt und mit Salz abgeschmeckt werden.
Die Abtropf-Flüssigkeit kann im Müsli oder zum Brotbacken verwendet werden oder man trinkt sie einfach pur. Schmeckt leicht säuerlich, aber nicht unangenehm.

Für die zweite der beiden Möglichkeiten brauchst du:
  • 1 Liter Buttermilch (aus der Pfandflasche, versteht sich. Gibt’s i.d.R. im Bioladen)

Außerdem benötigst du:

  • Tuch, Sieb und Schüssel (wie oben)
  • Einen Kochtopf
  • Einen Schneebesen oder Kochlöffel

Und so geht’s:

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Gut ausdrücken, dann wird der Frischkäse bröckelig – ähnlich wie Hüttenkäse

Die Buttermilch in den Topf geben und erhitzen. Ab etwa 70°C trennt sich die Molke vom Bruch. Das merkt man daran, dass sich Flocken bilden. Sobald dies der Fall ist, alles in das Tuch geben und gut ausdrücken – möglichst ohne sich die Finger zu verbrennen. Dabei nicht davon verunsichern lassen, dass die Masse immer noch sehr flüssig ist und den Eindruck macht, als würde sie einfach vollständig durch das Tuch hindurchlaufen. Tut sie nicht.

Der so entstandene Frischkäse ähnelt körnigem Frischkäse/ Hüttenkäse und kann ebenfalls mit Joghurt und Salz vermischt werden.
Die Abtropfflüssigkeit schmeckt leider (meiner Meinung nach) nicht besonders gut. Sie erinnert mich irgendwie an diesen Nähr-Brei, den man als Kind essen musste, wenn man Magen-Darm-Grippe hatte *schauder*

Da in der Überschrift ja „dreierlei“ Frischkäse steht, hier noch eine nicht selbstgemachte, aber

selbstgekaufte Möglichkeit:

Der Dönermann bei mir ums Eck verkauft auch verschiedene Antipasti wie Oliven in Öl, gefüllte Paprikaschoten, eingelegten Feta und – tadaaa– Frischkäse. Wenn man da lieb fragt, ob er den auch in eine mitgebrachte Dose füllt, schaut er zwar erstmal etwas irritiert, aber wenn man erklärt, dass man möglichst wenig Müll verursachen will, findet er’s gut. 🙂

Ich hoffe, für den einen oder die andere war was nützliches dabei, und stelle auch diesen Blogeintrag in die EiNaB-Blogparade!

Viele Grüßis,

eure Pip

6 Gedanken zu „Dreierlei Frischkäse – plastikfrei

  1. Hallo!

    Wenn Du den Frischkäse etwas fetter haben möchtest kannst Du Quark mit Creme fraiche mischen (falls Du das unverpackt bekommst?) und ganz gleich wie das mit Joghurt machen.

    Die „Joghurt-Variante“ habe ich schon mal gemacht, schmeckt super!

    Eine ganz andere Alternative wäre „richtigen“ Käse zu machen. Da brauchst Du nur Milch und Lab (aus der Apotheke) gar nicht so kompliziert.

    Danke fürs Verlinken zu EiNaB!

    lg
    Maria

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  2. Leider gibt es hier weder Quark noch Creme fraiche unverpackt oder im Pfandglas 😦 Aber 10%igen Joghurt gibts, damit schmeckt der Frischkäse großartig – auch wenn der aus 3,5% natürlich leichter ist….

    Der fettreduzierte Joghurt taugt dagegen weniger, das wird ein recht trauriger Frischkäse.

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  3. Du kaufst immer noch diese gesäuerte Buttermilch aus dem Bioladen?

    Nun…Bioladen gibt es bei uns nicht in der Nähe und deswegen mache ich die immer selber. Dazu nehme ich beim ersten Mal so ca. 150 ml gekaufte gesäuerte Buttermilch und vermische das Ganze dann mit einem halben Liter Milch (da nehme ich momentan noch die Frischmilch aus dem Handel). Das ganze bleibt so 1 -2 Tage bei mir in der warmen Küche stehen und dann geht es ab in den Kühlschrank.Klappt immer mit der selbst gemachten und schmeckt mir gut.

    LG von Karin

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  4. Klingt super! Ich habe das auch mal mit normal fetten Joghurt probiert – war aber nix. Dann probiere dich den Frischkäse gleich mal mit dem 10-prozentigen Joghurt aus. Das nehme ich auch immer fürs Selber-Joghurt-Machen. Und wenn ich schon dabei bin, werde ich gleich die Buttermilch ausprobieren, die ich nun endlich im Glas gefunden habe. 😉

    Plastikfreie Grüße
    Sylvia

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