Vor einiger Zeit hatte ich mal erwähnt, dass ich nach wie vor „verpacktes“ Deodorant kaufe, weil ich die Sprühflaschen aus Glas, die sich aufschrauben lassen, wiederverwenden möchte und diese daher sammle.
Mittlerweile ist nun mein Bedarf an Sprühflaschen gedeckt und ich muss mir langsam Gedanken über mögliche Alternativen machen, wenn ich nicht irgendwann in aufgehobenen Sprühflaschen ersticken will.
Dazu kommt, dass ich mit dem letzten Deo, das ich gekauft habe, ziemlich unzufrieden war. Das war eines von Weleda – eigentlich fand ich die Weleda-Produkte, die ich bisher benutzt habe, immer ziemlich gut, vom üblichen Verpackungsmüll einmal abgesehen – und roch auch sehr angenehm nach Citrusfrüchten. Aber leider schützte es mich gar nicht vor Schweißgeruch. Also so überhaupt nicht. Und vor Schweißflecken auch nicht. Das ging so weit, dass ich manchmal nachmittags auf der Heimfahrt im Zug meinen Anorak nicht ausziehen wollte, um nicht alle anderen Fahrgäste einzumiefen 😦
Neulich hatte ich morgens dann die Nase voll. Frisch geduscht und in frisch gewaschene Klamotten geschlüpft, wollte ich einfach nicht mehr genau wissen, dass ich in kurzer Zeit schon wieder zu müffeln beginnen würde. Und da ich schon mehrfach auf verschiedenen Zero-Waste-, Selbermach- und Naturpflege-Blogs gelesen habe, dass man Deodorant auch sehr einfach selber machen kann, habe ich mir gedacht: „Das probierst jetzt einfach aus! Zu verlieren hast ja nix!“ Also habe ich mir relativ frei Schnauze, wie ich es eben noch ungefähr in Erinnerung habe, schnell eine Deocreme aus lediglich drei Zutaten zusammengerührt und was soll ich sagen: Ich bin schwer begeistert!!
Ich benutze die Deocreme nun seit einigen Tagen und habe noch kein einziges Mal gemüffelt! Die Schweißbildung ist zwar vorhanden, aber nicht zu stark. Gar nicht mehr schwitzen würde ich auch nicht wollen (Stichwort: Verstopfte Poren!), daher finde ich es wirklich gut, dass dieses Deo einen Mittelweg findet: Ich schwitze noch ein wenig, aber nicht mehr so „wasserfallartig“ wie zuvor. Und: ICH STINKE NICHT!! Obwohl ich aufgrund meiner morgendlichen Spontanaktion keine ätherischen Duftöle zuhause hatte und das Deo daher unbeduftet ist!
Ganz ehrlich: Ich weiß schon, dass es bescheuert ist, wegen einem Deo so von den Socken zu sein, aber: Es. ist. so. unglaublich. simpel!! Und schnell gemacht. Und günstig. Und plastikfrei. Und ich weiß, was drin ist. Und warum hab ich mein Deo nicht schon immer selber gemacht???
Natürlich wäre ich eine schlechte Bloggerin, wenn ich diesen Geheimtipp nicht umgehend mit euch, meinen lieben Lesern, teilen würde! Daher hier das wirklich pupseinfache Dreißigsekundenrezept für selbstgemachte Deocreme:
Man nehme:
- 3 EL Kokosöl:
Es bildet gewissermaßen den Trägerstoff des Deodorants, wirkt außerdem leicht antibakteriell (d.h. es verhindert die Geruchsbildung, die entsteht, wenn der Schweiß durch Bakterien auf der Haut abgebaut wird) und duftet angenehm unaufdringlich nach Kokos. - 1 EL Speisestärke:
Sie vermindert die Schweißbildung. Man kann sie auch weglassen. Oder etwas mehr davon verwenden, wenn man noch weniger schwitzen will. - 1 EL Natron:
Das Zeug desinfiziert, neutralisiert den pH-Wert und verhindert so effektiv, dass man stinkt. Empfindliche Haut kann unter Umständen etwas gereizt darauf reagieren. Vielleicht hilft es dann, das Natron sparsamer einzusetzen. Allerdings würde ich erst mal die eventuell dazu gemischten ätherischen Öle weglassen, denn auch die können zu Hautreizungen und allergischen Reaktionen führen und sie sind für die Wirkung des Deos eigentlich überflüssig. - Wer mag, mischt noch ein paar Tropfen eines natürlichen (!) ätherischen Öls dazu, um nicht nur nicht zu stinken, sondern nebenbei auch noch gut zu durften, aber zwingend notwendig ist das wie gesagt nicht. Ich hatte damals gar keins zu Hause, hab es daher einfach ohne Duft probiert und ihn auch nie vermisst.
Kräftig umrühren, in einen gut verschließbaren Behälter (Schraubglas, Metalldose o.ä.) füllen, das war’s. Geht so schnell, dass man’s auch morgens nach dem Duschen noch fix fertigmachen kann 😉
Aufgetragen wird die Deocreme einfach mit den Fingern: eine erbsengroße Menge pro Achsel genügt völlig!
Also, Leute: Fleißig Deocreme rühren! Zum Erhalt der Luftqualität in überfüllten Feierabend-Zügen!!
Viele liebe Grüße,
eure Pip
Wie so oft reiche ich auch diesen Blogeintrag bei der EiNaB-Blogparade ein!
Steht bei mir auch auf der Agenda — sobald die Sprühflasche leer ist. 🙂
LikeLike
Bei mir steht das auch auf der Liste, bisher ist mein altes Deo noch nicht leer.
Natron ist ja eigentlich in den meisten Deocremes drin. Auf deinem steht jetzt Hausnatron, sonst schreiben die Leute immer Kaisernatron. Ich habe noch aus Vormüllvermeidungszeiten diese kleinen Tütchen Natron. Ist das jetzt alles das gleiche?
LG Claudia
LikeLike
Soweit ich weiß, ist „Kaisernatron“ der Markenname bzw. heißt bei diesem Hersteller halt so.
LikeLike
Okay danke! Dann werde ich das einfach mal mit meinen kleinen Tütchen testen.
LikeGefällt 1 Person
Super Idee! Aber was machst Du jetzt mit den Sprühflaschen? 🙂
LikeLike
Haarspray, Gesichtswasser… 😉
LikeLike
achsooooo 🙂
LikeGefällt 1 Person
Will und werde ich ebenfalls ausprobieren, sobald meins leer ist! Danke für dein Fazit 🙂
LikeLike
Hallo Pip!
Ich habe das Deo seinerzeit auch nach diesem Rezept gemacht und bin auch voll zufrieden damit. Nach wie vor. Nur verwende ich es kaum noch, weil es einfach nicht mehr nötig ist. Das kam mit der Zeit 🙂
Danke fürs Verlinken zu EiNaB!
lg
Maria
LikeLike
die Begeisterung überzeugt – muss ich auch mal ausprobieren! Obwohl ich mit dem festen Deo von Lush inzwischen auch eine sehr wirksame, verpackungsfreie, wahnsinnig wirksame und eeeewwwig haltende Alternative gefunden habe. Also wenn mein Stück so in gefühlt 1,5 Jahren aufgebraucht ist, kommt dieses Rezept zum Einsatz!
LikeLike
Ich mache das Deo seit zwei Jahren auch so, mische aber noch Salbeiöl darunter (schweißhemmend) – wollte kein anderes mehr!
LikeGefällt 1 Person
Hallo ihr lieben,
,gibt es denn vielleicht eine Alternative zum Kokosöl? Den Geruch von Kokos mag ich nämlich überhaupt nich…
Ach und liebe Pip, ich mag deinen Blog so sehr. Bin wirklich gerne Gast bei dir😊
Liebe Grüße
LikeLike
Hallo Dini,
bisher waren alle Rezepte für Deocreme, die ich gefunden habe, mit Kokosöl. Vielleicht kannst du ja Kokosfett verwenden, das ja nichts anderes ist als raffiniertes Kokosöl und damit geruchts- und geschmacklos?
Alternativ könntest du ja auch andere selbstgemachte Deovarianten probieren, wie sie z.B. Langsamerleben vorstellt: https://langsamerleben.wordpress.com/2016/05/21/deospray-mit-natron-selber-machen/
Viele Grüße,
Pip
LikeLike
Hey Pip,
danke für deinen Tipp, hab ein tolles Rezept gefunden. Aber es ist doch zum verrückt werden. Habe mich für die Herstellung eines Sprühdeos entschieden. Praktischerweise ist auch heute mein Deo (im Glaszerstäuber) leer geworden – also kanns ja direkt losgehen. Das Wasser habe ich gerade abgekocht jetzt wollte ich das Glasfläschen sauber machen und nun? Ist das dumme Ding so zu, dass man es nicht öffnen und wiederbefüllen kann. Der Sprühkopf ist also nicht aufgedreht oder so – nein er ist wie verplombt. So ein M*** aber auch! Jetzt kann man die nicht mal weiterverwenden. Auf was man beim Einkaufen alles achten muss! Naja sobald mir ein Sprühfläschchen mit abschraubbarem Deckel über den Weg läuft nehme ich Versuch Nr.2 in Angriff….
Liebe Grüße
Dini
LikeLike
Die Fläschchen der Weleda- und der Speick-Deos kann man z.B. öffnen. Weleda hat bei mir aber nicht gewirkt. Speick war gut, riecht eher kräuterig. Man darf dann nur nicht zu viel Natron ins DIY Deo geben, sonst verstopft der Sprühkopf.
LikeLike