Frischer Atem garantiert: DIY Mundspülung

Ich habe ja schon vor längerer Zeit darüber geschrieben, wie ich müllfrei meine Zähne putze. Mit von der Partie sind hierfür nach wie vor die Zahnputztabletten, die ich mir im Münchner Ohne-Laden abfülle. Und ich bin wirklich zufrieden mit dem Zeug! Einziger Wehmutstropfen: Mit der Zeit verflüchtigt sich das enthaltene Minzöl, sodass die Tabletten irgendwann nicht mehr diesen frischen Geschmack im Mund hinterlassen. Auch wer seine Zahnpasta oder Zahnpulver selber macht, vermisst diesen unter Umständen über kurz oder lang.

Meistens ist es ja nur eine Frage der Gewohnheit, ob man das Zähneputzen mit  frischem Minzatem verbindet, und tatsächlich kann ich an den meisten Tagen auch ohne Probleme darauf verzichten. Manchmal jedoch hätte ich schon gerne eine Möglichkeit, unschönen Mundgeruch zu vertreiben, der z.B. bei Erkältungen schnell mal auftritt (also zum Beispiel jetzt *hust*rotz*krächz*). Daher habe ich mich auf die Suche nach plastik- und müllfreier oder zumindest -armer Mundspülung gemacht, die möglichst nur Zutaten enthält, die ich auch gutheißen kann. Ihr ahnt es sicher schon: Ich bin mal wieder beim Selbermachen gelandet 🙂

Das folgende Rezept ist wirklich sehr schnell und einfach, sodass es auch für einen stressigen Alltag geeignet ist. Leider ist es bisher noch nicht ganz plastikfrei, daher hoffe ich auf eure Tipps zu entsprechenden Bezugsquellen!

Die Zutaten

  • 3 TL Birkenzucker/ Xylith
    ist ein pflanzlich gewonnener Zuckeraustauschstoff, der ähnlich stark süßt wie normaler Haushaltszucker, im Gegensatz zu diesem den Insulinspiegel aber nicht beeinflusst und – jetzt kommt’s! – karieshemmend wirkt! Daher trägt er nicht nur zum Geschmack des Mundwassers bei, sondern auch noch zur Gesundheit unserer Zähne! win-win…
    … lose. Leider habe ich Birkenzucker bisher nur in Plastik verpackt gefunden. Weiß jemand, ob es dazu eine Alternative gibt?
  • 1 TL Natron
    neutralisiert Säuren, die den Zahnschmelz angreifen könnten, und remineralisiert diesen, sodass er schön widerstandsfähig wird. Erhältlich plastikfrei in Unverpackt-Läden oder online als Vorratspackung in Papier.
  • 50 ml Aloe-Vera-Saft
    gilt als förderlich für die Wundheilung und somit hilfreich bei Zahnfleischentzündungen. Allerdings habe ich einen Artikel der Pharmazeutischen Zeitung gefunden, der Studien nennt, nach denen sich diese Wirkung nicht bestätigen ließ. Ein ganz ähnliches Rezept, das ich bei Smarticular gefunden habe, kommt auch  ohne den Pflanzensaft aus, also werde ich ihn wohl, sobald er aufgebraucht ist, vorerst nicht mehr nachkaufen und stattdessen etwas mehr Wasser verwenden.
    Zudem ist häufig, sofern man nicht einfach selbst das frische Blatt einer Aloepflanze ausquetscht, sondern den Saft fertig abgefüllt kauft, Zitronensäure als Konservierungsmittel zugesetzt. Die reagiert dann gleich mal lustig mit dem Natron, was aber aufgrund des Mischungsverhältnisses kein großes Problem darstellen dürfte. Man muss halt damit rechnen, dass es im ersten Moment ziemlich schäumt.
  • 200ml abgekochtes Wasser
    ggf. mehr, wenn der Aloe-Saft weggelassen wird. Das Abkochen verlängert die Haltbarkeit es Mundwassers, allerdings solltet ihr das Wasser wieder deutlich runterkühlen lassen, bevor ihr das ätherische Öl dazugebt, sonst verflüchtigt es sich schneller, als ihr „Zahnpastaduft“ sagen könnt!
  • 5 Tropfen Pfefferminzöl
    macht den Atem schön frisch 🙂 Ihr müsst aber unbedingt darauf achten, dass das Öl für medizinische Zwecke/ innere Anwendung geeignet ist! Die Dame im Reformhaus hatte z.B. nur welches „für die Duftlampe“ da, Finger weg davon! Am besten ihr fragt in der Apotheke danach, dort ist es auch unter der Bezeichnung „Japanisches Heilpflanzenöl“ erhältlich, in der Glasflasche. Mit Plastikdeckel. Man kann halt nicht alles haben…

Die Herstellung

ist wirklich einfach: Ihr kippt einfach alles zusammen, rührt ordentlich um, wartet kurz, bis sich Natron und Xucker aufgelöst haben und füllt das Mundwasser dann in eine saubere, dicht schließende 250ml-Flasche. Diese solltet ihr zuvor z.B. mit kochendem Wasser sterilisiert haben, damit sich die Mundspühlung länger hält.

Die Anwendung

Nichts leichter als das: Schütteln, einen Schluck davon in den Mund nehmen, gurgeln, durch die Zähne ziehen, ausspucken fertig.
Aus hygienschen Gründen empfehle ich, nicht direkt aus der Flasche zu trinken, sondern sich eine kleine Menge in den Zahnbecher oder ein Schnapsglas zu füllen. Letzteres bringt euch zwar einen etwas zweifelhaften Ruf bei etwaigen Gästen ein, wenn sie es im Badezimmer herumstehen sehen, aber was tut man nicht alles für die Zahngesundheit, ne?

Happy gurgeling!

Eure Pip


Diesen Blogeintrag reiche ich bei der EiNaB-Blogparade ein!

9 Gedanken zu „Frischer Atem garantiert: DIY Mundspülung

  1. Warnung von Mama,

    wässrige Lösung, unkonserviert! Verkeimt schneller als Du „flotter Otto“ sagen kannst!

    Bussi

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    1. Ich weiß, flotter Otto! Deswegen ja abgekochtes Wasser, in einer durchsichtigen Glasflasche, damit man sofort sieht, wenn es sich irgendwie verändert, sich Schlieren bilden oder so, und immer nur eine kleine Menge machen, damit sie in ein paar Tagen aufgebraucht werden kann 😜

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  2. Klingt wirklich gut, aber ist ganz schön umständlich und nichts für faule 😀 ich verzichte vollkommen auf Mundspülungen, aber manchmal, wenn ich das Bedürfnis dazu habe, dann nutze ich 1-2 Tropfen Teebaumöl, das ist antibakteriell und mancht einen super frischen Atem 🙂 Einfach in den Zahnputzbecher mit Wasser füllen und kurz gurgeln, Gruß, Susi

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  3. Ich nehme Vademecum. Das gibt es in der Drogerie in einer kleinen Glasflasche (mit Plastikverschluss), ist ein Mundwasserkonzentrat. Einen Spritzer in ein Gläschen Wasser, und schon habe ich meine Mundspülung. Der Spaß an der Herstellung fällt allerdings so weg.

    Habe gerade Deinen Blog entdeckt (über plastikfreies Duschen) und für lesenswert befunden. Twitterst Du?

    Gruß Tobi

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